8 August - Nach Byxelkrok

Zunächst hatte ich die Idee, nach Kalmar eine kurze Etappe nach Borgholm auf Öland einzulegen (nur 16 sm), zum auszuruhen gewissermaßen, als Belohnung für die zurückliegenden langen Etappen. Dort hatten wir 2013 eine Konferenz, und da hatte ich die Gelegenheit König Karl Gustaf die Hand zu schütteln, der unsere Konferenz eröffnete und der im Schloss Solliden nebenan seinen Sommersitz hat. Aber Sabine hatte auf der Seekarte den Ort „Byxelkrok“ im Norden von Öland entdeckt; ein Name wie aus dem Fantasy-Roman, dort muss es doch von Elfen, Zauberern und Hexen wimmeln, dachten wir…  Also statt 16 doch wieder 45 sm… Aber wir konnten so auch Strecke nach Norden und einen Tag gutmachen.

 

Unter dunkel drohenden Schauerwolken segelten und motorten wir den Kalmarsund hoch, vorbei an der sagenumwobenen Insel „Bla Jungfrun“ und dem Königssitz „Solliden“, in dessen Sperrgebiet sich tatsächlich eine vorwitzige deutsche Yacht verirrt hatte. Kurz später wurden wir zum ersten Mal auf dieser Reise mit dem seltsamen meteorologischen Phänomen „Regen“ konfrontiert.

 

Wir wurden nicht enttäüscht. Byxelkrok entpuppte sich als ausgesprochen putziger und gemütlicher Hafen. Elfen und Phantasiewesen sahen wir zwar nicht, aber am Hafen gab es eine Art Puppenhaus-Viertel aus ehemaligen Fischerhütten, die nun zu Läden, Räucherhütten, kleinen Cafés etc umgewandelt waren, dort war auch das Hafenkontor mit Sanitäranlagen untergebracht. Wirklich sehr pittoresk und voller Atmosphäre. Es gab auch schöne Restaurants, Räucherfischläden und Eisdielen mit Blick auf den Kalmarsund.

 

Am Abend briste es unerwartet sehr auf und die einlaufenden Yachten hatten große Probleme beim Anlegen, so hatten wir als Helfer dann noch mal alle Hände voll zu tun hatten. Wir waren sehr froh, diesen einzigartigen Hafen angelaufen zu haben.